Francisco de Goya

Zwei Alte essen Suppe gehört zur Reihe der Schwarzen Gemälde, die Goya in seinem Landhaus Quinta del Sordo (Haus des Tauben) ab 1820 direkt auf die Fassaden der Räume malt. Pikanterweise schmückt der Künstler die Wand seines Esszimmers mit dem Bild der beiden essenden Menschen. Vielleicht auch mit dem Bildnis des Todes, denn der gesichtslose Blick und der zum Schädel reduzierte Kopf der rechten Person erinnern an Darstellungen des personifizierten Todes, wie man sie in vielen Bildern von der Renaissance bis zur Klassizismus findet.

Beide lebensgroß gestaltete Personen weisen mit ihren Blicken und Händen über die Grenzen des Bildes hinaus. Zeigen sie auf Goya, der ihnen beim Essen Gesellschaft leistet? Symbolisiert ihm der Tod, dass der von Alter und Krankheit gezeichnete Künstler als nächster an der Reihe ist?

Das Gemälde ist mit breitem Pinsel gemalt. Köpfe und Hände der Alten haben eine reliefartige Tiefe. Die Pinselstriche selbst sind so kraftvoll aufgetragen, dass sie den dreidimensionalen Charakter des Bildes verstärken. Mithilfe der animierten Umsetzung sollen der räumliche Eindruck von Goyas Gemälde und der jenseitige Verweis der zeigenden Hände noch stärker herausgearbeitet werden.

Photoshop-EbenenPhotoshop-Ebenen

Der erste Arbeitsschritt erfolgt in Photoshop. Hier werden die Bildbestandteile voneinander getrennt und die Hintergründe retuschiert. Insgesamt werden elf unterschiedliche Ebenen angelegt, die teilweise schon für die Weiterverarbeitung durch das Marionettenwerkzeug in After Effects optimiert werden.

TiefenmaskeTiefenmaske

Für den Kopf der linken Person werden zwei Varianten angefertigt: eine mit Tiefenmaske für die Reliefumsetzung und eine zweite als einfaches 3D-Modell.

Compositing in After EffectsCompositing in After Effects

Die Photoshop-Datei wird als Komposition in After Effects importiert, so dass die Ebenen gemäß Ihrer ursprünglichen Anordnung dargestellt bzw. weiterverarbeitet werden können. Der Relief-Kopf ersetzt dabei die entsprechende Photoshop-Ebene, während die restlichen Elemente – vor allem die Hände – mit dem Marionettenwerkzeug animiert werden.

Hofmann, Werner: Goya: Vom Himmel durch die Welt zur Hölle. Stuttgart 2003.
Myers, Bernard: Goya. London 1964.